Aus dem Eis geboren
ELSBETH FLÜELER
Vegetationsgeschichte Obwaldens
Heute sind in Obwalden 20’508 Hektaren mit Wald bestockt. Das entspricht zwar nur 38 Prozent der Kantonsfläche. Doch es sind gleichzeitig acht Prozent mehr als im schweizerischen Schnitt: Der Wald spielt in Obwalden somit eine ganz wichtige Rolle für die Kulturlandschaft. Aber wie wurde Obwalden zum Waldkanton?
MARKUS LINIGER
Das geologische Erbe seit der letzten Eiszeit
In der Eiszeit war der grösste Teil von Obwalden vom Eis des Brünigarms des Aaregletschers bedeckt. Das belegen viele Granite in Obwalden aus dem Grimselgebiet, sogenannte Findlinge.
JODOK IMHOF
Landschaftsgeschichte der Obwaldner Talung
Eine Serie von Visualisierungen zeigt auf, wie sich die Landschaft des Sarneraatals von der letzten Eis- bis zur Römerzeit entwickelt hat. In wissenschaftlichen Publikationen zur Geologie, zur Klimageschichte und zur Botanik kann vieles gelesen werden. Dies ergibt aber nicht automatisch ein Bild der Landschaft in den jeweiligen, ausgewählten Zeitabschnitten.
DANIEL ROGGER
Zur Klimageschichte Obwaldens
Die Eisdecken, welche die Landschaft Obwaldens zugedeckt hatten, begannen vor 11’700 Jahren zu schmelzen. Erste Pflanzen siedelten sich an. Archäologische Funde von steinzeitlichen Jägern sind um 8’500 vor heute (v.h.) nachweisbar und für die Alpwirtschaft in alpinen Lagen zwischen 6’000–5’000.
PETER LIENERT
Waldwirtschaft
1860 beträgt die Waldfläche in Obwalden 11’250 ha, heute über 18’000 ha. Der Wald wird zunehmend unter Achtung der strengen gesetzlichen Vorgaben genutzt und gepflegt und die Waldvorräte werden angehoben. Ab 1950 wird die Holznutzung und -bringung modernisiert und Infrastrukturen wie z. B. Erschliessungsstrassen beeinflussen die Kulturlandschaft. Mit Unterbrüchen bringen die Holznutzungen bis 1970 den Waldeigentümern guten Verdienst und Einkommen.
ANNA RASELLI
Fragment und Fokus – Erinnerungsorte in Obwalden
Erinnerungen sind Echo im Raum, füllen die eigenen Gedanken, schwingen mit, vermischen sich mit fremden Geschichten und verflüchtigen sich wieder. Die Arbeit von Anna Raselli erzählt von Orten, die einst ihr Zuhause waren. Vier Orte in Obwalden, vier Häuser in der Landschaft. Die Häuser sind, eingebettet in die Umgebung, Teil der Flure Cher, Spittel, Mürg, Feld, Hostett, Rüti, Steinen, Chälen und Bünten.
CELIA & NATHALIE SIDLER
Neobiota
Die künstlerische Arbeit, die Celia & Nathalie Sidler für das Projekt Kulturlandschaft Obwalden konzipierten, beschäftigt sich rund um folgende Fragestellungen: Wie wirkt sich die Globalisierung und die klimatischen Veränderungen auf die Obwaldner Flora und Fauna aus? Wie zeigt sich in Obwalden der Umgang mit den Herausforderungen, die beispielsweise von invasiven Neophyten hervorgerufen werden? Wie wirken sich Veränderungen der Landschaft, im Spezifischen der Flora und Fauna, auf den Menschen und dessen Identitätsbildung aus?
ANNA-SABINA ZÜRRER
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Ausgehend von ihrem Interesse an Obwaldner Hohlräumen und ihrer Entstehung durch chemische, physikalische oder gesellschaftliche Vorgänge, spannt sich Anna-Sabina Zürrer einen «Freiraum» auf, den sie prozesshaft gefüllt hat.